Hap-Ki-Do Lehrsystem Kim Sou Bong

Die psychologischen und pädagogischen Aspekte im Lehrsystem Kim Sou Bong ermöglichen es, die „Original Hap-Ki-Do-Lehre“ der europäischen Mentalität anzupassen.

Dies bezieht sich einerseits auf die „Lehre“ selbst im Sinne der Entwicklung der Persönlichkeit und andererseits auf die Anwendungsmöglichkeit von realen, wirkungsvollen Selbstverteidigungstechniken. Das Hauptaugenmerk ist stets auf die Gesundheit gerichtet, d.h. auf eine verletzungsfreie Ausbildung. Dies wird durch ein speziell entwickeltes Kommunikations-Kontrollsystem gesichert. In der Basisausbildung werden die Voraussetzungen für eine reale Selbstverteidigung geschaffen. Der Hap-Ki-Do-ka wird psychisch und physisch da abgeholt, wo er sich in seiner Konstitution gerade befindet. In ihm wird ein Bewusstsein aufgebaut, welches den Hap-Ki-Do-ka in die Lage versetzt, Widerstands- und Durchsetzungskraft sowie Kampfwillen zu entwickeln und sich somit zu behaupten.

Das Lehrsystem zielt auf eine kontrollierte und somit verletzungsfreie reale Ausbildung ab, in welcher sich der Mensch als Gesamtheit positiv entwickelt. Auf leistungssportliche Fähigkeiten, Akrobatik und Show wird verzichtet. Ebenso ist der Einsatz bzw. Umgang mit sogenannten klassischen Waffen nicht Zielsetzung des Lehrsystems. Ausgenommen davon sind Anwendungsübungen mit einem „Stock“ (Dan-Pong), welcher nicht als Waffe gilt, da ein solcher in der Natur vorkommt bzw. zu finden ist.

Klassische Formen, sogenannte „Formenläufe (Hyongs)“ finden keine Anwendung im Hap-Ki-Do Lehrsystem Kim Sou Bong.

Die wesentlichen Vorteile des Lehrsystems:

  • Das Lehrsystem richtet sich nach den Eigenschaften und Fähigkeiten des Schülers und steht somit im Gegensatz zu den bisherigen Ausbildungsmethoden.
  • Der Schüler erhält sofort ein klares Bild über seine aktuellen Fähigkeiten und übernimmt die Eigeninitiative.
  • Das Lehrsystem erfordert gleichermaßen den Einsatz von Körper und Geist.

Merkmale des Systems:

  • Anpassungsfähige Trainingsmethoden für jedermann
  • Anwendung von Kontrollformen
  • Technische, moralische und realitätsbezogene Bildungsform
  • Anwendung der Selbstverteidigung nach kürzester Zeit möglich
  • Die Schaffung einer moralischen Grundlage für Vorbild und Persönlichkeit.
  • Sinn- und zielbewusste technische Lehrform durch die systematisch aufgebaute Prüfungsordnung
  • Permanente Ausrichtung auf den Selbstschutz im Sinne einer realen Selbstverteidigung

Fundamentale technische Bestandteile des Lehrsystems

  • An den Entwicklungsprozess angepasste Prüfungsordnung
  • Kontrollform und Kommunikation
  • Polsterdeckung
  • Kernbewegung
  • Spezifische Übungselemente und Kontaktübungen
  • Bruchtest ohne Widerstand
  • Spezifische Gymnastik

HAP-KI-DO Stammbaum

HAPKI YU KWON SUL

Choi Yong Sul (09.11.1904 – 15.06.1986)

Im Jahre 1910 wurde Korea von Japan annektiert.1912 kam Choi Yong Sul nach Japan. Er wurde als Hausdiener in der Yawara-Schule, die unter der Leitung des legendären Takeda Shokaku stand, aufgenommen. 10 Jahre lebte Choi Yong Sul in dieser Schule und wurde in Daido-Ryu-Aiki-Jutsu ausgebildet. Auch der Aikido-Begründer Sensei Moriheri Uyeshiba zählte zu den Schülern von Takeda Shokaku. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 kam Choi Yong Sul wieder zurück nach Korea. In dieser Zeit existieren von den koreanischen Kampfkünsten nur mehr Bruchstücke eines vollständigen Systems. Es wurde zwischen den sogenannten harten und weichen Stilen unterschieden. Die harten Stile wie Tea-Kwon-Do und Tang-Soo-Do bestanden aus Fußtritten und Fausttechniken, die weichen Stile wurden Yusul und Ho-Sin-Mu-Sool genannt. Choi begann die Kampfkunst Yawara zu unterrichten. Aufgrund des japanischen Ursprungs war diese unpopulär bei den Koreanern. So wurde der Name auf Yu Kwon Sul (= harte und weiche Techniken) umbenannt. Später wurde dieser Name in HapKi Yu Kwon Sul geändert.

HAP-KI-DO

Ji Han Jae (* 27.10.1936)

Dojunim Ji Han Jae begann im Jahre 1949 im Alter von 13 Jahren bei Choi Yong Sul die Kampfkunst Yawara / Yu Kwon Sul zu trainieren und war einer seiner ersten Schüler. in seiner Heimatstadt Andong, eröffnete er seine eigene Schule, in welcher er Yu Kwon Sul lehrte. Ende 1957 zog Dojunim Ji Han Jae in die Hauptstadt Seoul, wo er anfing, die Stile Teakyon und Yawara zu kombinieren. Mit dem vom Choi Yong Sul neu kreierten Kampfkunstnamen, HapKi Yu Kwon Sul ,begann er in der koreanischen Militärakademie zu unterrichten. Dieser Name war ihm im Vergleich zu den anderen Kampfkunstnamen zu lang, und darüber hinaus klang dieser nicht besonders gut. Also fügte er im Jahr 1958 das Do hinzu und so wurde erstmals der Name HapKiDo geprägt.

Betrachtet man nun die vorgeschichtliche Entwicklung der Kampfkunst, so stellt man fest, dass HapKiDo eine Fusion aus vorwiegend japanisch- koreanischen Kampfkunstarten, mit geringen chinesischen Einflüssen ist.

Von 1961 bis 1979 war Dojunim Ji Han Jae persönlicher Personenschützer des koreanischen Präsidenten Park Chung Hee und wurde Chefinstruktor für die gesamte Leibwache. Er instruierte im Präsidentenhaus 18 Jahre lang auch die koreanische Polizei, das Militär und die Geheimdienste in HapKiDo. Nach dem politischen Umsturz im Jahre 1979 emigrierten viele HapKiDo Meister ins Ausland, vorwiegend nach Amerika und Europa, nur wenige blieben in Korea. Dojunim Ji Han Jae emigrierte im Jahr 1984 mit einem Zwischenstopp in Deutschland, wo er mit seinem Schüler Dojunim Kim Sou Bong zusammentraf, in die USA. In den Vereinigten Staaten von Amerika unterrichtete Dojunim Ji Han Jae bereits sein im Jahr 1983 entwickeltes Sin Moo HapKiDo.

HAP-KI-DO SYSTEM KIM SOU BONG

Kim Sou Bong (*25.07.1937 bis +04.08.2011)

Durch seinen Freund Choi Dea Hoon kam er zum ersten Mal als 17-Jähriger mit mit HapKi Yu Kwon Sul, welches von Dojunim Ji Han Jae unterrichtet wurde in Kontakt und begann diese Kampfkunst, welche später in HapKiDo umbenannt wurde zu lernen. Dojunim Kim Sou Bong fungierte jahrelang als HapKiDo-Trainerassistent von Dojunim Ji Han Jae . Mit 25 Jahren bestand er in Korea erfolgreich die Prüfung zum 4. Dan .1963 wanderte er nach Deutschland aus, entwickelte in den Jahren darauf sein ganz spezifisches „HapKiDo Lehrsystem Kim Sou Bong“ und verbreitete dies in vielen Städten Europas bis zu seinem Lebensende.

HAP-KI-DO SYSTEM KIM SOU BONG – RECHTSNACHFOLGER

Gerhard Ing. Agrinz (* 23.10.1954)

Großmeister Gerhard Agrinz begann im Jahr 1971 mit dem HapKiDo Training und war in Österreich von der ersten Geburtsstunde an persönlicher Meisterschüler von Dojunim Kim Sou Bong bis zu dessen Tod am 04.08.2011. Mit Lizenz-Vertrag vom 09.01.2011, ernannte Dojunim Kim Sou Bong ,Großmeister Gerhard Agrinz offiziell zu seinem Nachfolger. Mit diesen Vertrag, wurden ihm exklusiv und uneingeschränkt, die Rechte des HapKiDo Lehrsystem Kim Sou Bong übertragen. Mit selbigen Vertrag, erhielt er auch die Exklusivrechte für das von Dojunim Kim Sou Bong entwickelte TMR-Instruktionssystem. In den Jahrzehnten des HapKiDo Studiums, hat Großmeister Gerhard Agrinz ,ohne die ursprüngliche Tradition und Zielsetzung zu verändern, das HapKiDo Lehrsystem Kim Sou Bong, signifikant und richtungsweisend weiterentwickelt.